Ratgeber Wickelkommode
Etwa 6.000 Mal wird Ihr Baby gewickelt, bevor es keine Windel mehr braucht. Das entspricht in etwa 5–6 neuen Windeln pro Tag, auch in der Nacht. Neben dem Babybett wird die Wickelkommode somit zum wichtigsten Möbelstück für Sie und Ihren kleinen Schatz. Es ist daher ratsam, dieses Möbelstück perfekt an Ihre Bedürfnisse anzupassen. Bei der Auswahl oder Konfiguration Ihrer Wickelkommode gibt es einiges zu beachten, damit Sie lange Freude daran haben. Schließlich möchten Sie nicht erst nach der Geburt feststellen, dass Ihre Wickelkommode Ihren Ansprüchen nicht gerecht wird. Daher ist es wichtig, sich vorher Gedanken über Größe, Ausstattung und Material der Wickelkommode zu machen.
Bevor wir zu den grundlegenden Themen wie Wickelflächen und ähnlichem kommen, stehen Sie erst einmal im Mittelpunkt. Denn für Sie muss das Wickeln so bequem wie möglich sein. Die optimale Höhe der Wickelkommode ist ausschlaggebend für ein rückenfreundliches Wickeln, welches durch das Tragen des schweren Babysafes ohnehin schon genug belastet wird. Zuallererst sollten Sie sich Gedanken darüber machen, wer das Kind alles wickeln wird – wird diese Aufgabe allein von Ihnen übernommen oder hilft Ihr Partner kräftig mit? Selbst wenn sich beide Elternteile diese Aufgabe teilen, wird vermutlich ein Teil öfter dafür zuständig sein und daher sollte die Kommode bestmöglich auf diesen Teil angepasst werden. Ein Anwender-Tipp an dieser Stelle: es ist besser die Kommode auf den kleineren Partner anzupassen, denn große Menschen tun sich leichter an einer niedrigen Kommode zu wickeln, als kleine Menschen an einer zu hohen. Spätestens wenn das Neugeborene nicht mehr ganz so neugeboren ist, wird es an einer zu hohen Wickelkommode zum Kampf, die kleinen Ärmchen in die Ärmelchen zu bekommen. Am besten orientieren Sie sich bei der richtigen Höhe für die Wickelkommode an der Höhe Ihrer Arbeitsplatte in der Küche. Besonders praktisch wäre es natürlich, wenn Sie im Familien- oder Bekanntenkreis Kleinkinder haben, die noch gewickelt werden, so können Sie verschiedene Kommoden austesten und schauen, was Ihnen am besten liegt.
Wichtige Wickelkommoden Eckdaten:
- Wickelbereich 75 cm breit & 85 cm lang
- Außenseiten höher planen
- genügend Platz für Utensilien mit einplanen
- Höhe so planen, dass Sie bequem im Stehen wickeln können
- Durch geschicktes Planen, das Möbel über die Wickelphase hinaus nutzbar gestalten
Große Wickelfläche
Damit Ihr Baby genügend Platz hat, auch wenn es größer wird, sollte die Wickelfläche groß genug sein. Denn abgesehen von Ihrem kleinen Schatz müssen ja auch weitere Utensilien darauf passen: Feuchttücher, evtl. eine Wasserschale, Baby-Öl, Waschlappen, Windeln, Spuck-Tücher, Wundschutzcreme, Wechselkleidung und natürlich Spielzeug – die Liste ist endlos. Und sie wird im Laufe der Zeit länger anstatt kürzer. Und diese Dinge sollten bei jedem Wickeln griffbereit sein, damit Sie Ihr Baby nicht aus den Augen lassen müssen, wenn es auf der Wickelkommode liegt.
Eine große Wickelauflage mit den Maßen 75 cm Breite und 85 cm Länge ermöglicht es Ihnen, Ihr Baby möglichst lange auf der Kommode zu wickeln. Um Ihre Wickelutensilien auf der Kommode, beispielsweise in Körbchen, zu platzieren, sollten Sie die Kommode mindestens 35–50 cm breiter planen.
Zwei in Einem
Um Ihre Wickelkommode auch noch nutzen zu können, wenn Ihr Baby trocken ist, empfiehlt es sich, einen Wickelaufsatz zu nutzen. Dieser Aufsatz besteht im Regelfall aus einem 3-seitigen Rahmen und einer Verlängerung Ihrer Auflagefläche vorn und hinten. Der Rahmen soll eine kleine Sicherheit bieten, sodass Ihr Baby sich nicht ungehindert von der Wickelfläche herunterrollen kann (lassen Sie Ihr Baby dennoch niemals unbeaufsichtigt auf der Wickelkommode!). Durch die Verlängerung können Sie Ihre Kommode in einer geringeren Tiefe, beispielsweise 50 cm, planen, und durch eine Verlängerung von 17,5 cm vor und hinter Ihrer Kommode erhalten Sie später dennoch die benötigte Tiefe von 85 cm für Ihre Wickelauflage.
Die richtige Ausstattung
Ihre Wickelkommode ist anfangs wichtiger als der Kleiderschrank, besonders wenn sie schön geräumig ist und über viel Stauraum verfügt. Dann können Sie alles, was Ihr Baby am Anfang benötigt, darin verstauen und haben auch die Babykleidung immer griffbereit. Wie Sie Ihre Kommode ausstatten, ist ganz Ihnen überlassen. Als besonders praktisch haben sich jedoch Schubladen erwiesen. Diese müssen Sie im Gegensatz zu Türen nicht ganz öffnen, sondern können sie so weit hinausziehen, wie Sie es brauchen. Auch überblicken Sie den Inhalt schneller als bei Türen, sodass Sie Ihr Baby nicht aus den Augen lassen müssen. Ob Sie Ihre Schubladen durchgängig über die ganze Breite Ihrer Kommode oder zwei jeweils über die Hälfte planen, ist ganz Ihnen überlassen. Beide Varianten haben sicherlich ihre Vorteile: Schubladen über die gesamte Breite der Kommode bieten mehr Stauraum und Sie sehen den gesamten Inhalt auf einen Blick, jedoch lassen sich diese schwerer öffnen, wenn Sie vor der Kommode stehen. Bei zwei schmäleren Schubladen ist es genau umgekehrt – weniger Stauraum und Übersichtlichkeit, dafür einfacher zu öffnen.
Eine gute Möglichkeit ist beides zu kombinieren: oben zwei Schubladen, darunter jeweils eine Breite. Planen Sie die oberen beiden Schubladen tiefer als die darunterliegenden, können Sie in der einen Baby-Öl und andere hohe Flaschen unterbringen – die Sie nicht bei jedem Wickeln benötigen, so stehen diese nicht auf der Wickelkommode herum und rauben Ihnen Platz. Die andere Schublade eignet sich dann hervorragend für das Lagern von Windeln und die flacheren, breiten Schubladen darunter für Ihre Babykleidung. Für mehr Ordnung in Ihren Schubladen können Sie Schubladenteiler einplanen, so fliegt nicht alles lose in der Schublade herum, sondern ist immer griffbereit an Ort und Stelle.
